Wie macht die Kuh? Ein doppeltes „Muh!“ zum zweiten Geburtstag.

von Seekind

Am zweiten Geburtstag haben die meisten Kinder schon ein Lieblingstier mit dazugehörigem Laut. Zu den ersten Worten und Lauten am Ende des 2. Lebensjahres gehört meist die „Muh-Kuh“. Damit passt das Tier mit den 2 Hörnern prima zum 2. Geburtstag, an dem 2 Geburtstagskerzen auf dem Kuchen thronen dürfen, wie 2 Hörner auf einem Kuhkopf. Mit Kuh lässt sich jedes Alter zünftig und KUHL feiern. Entweder bei frischer Milch und blühenden Bergwiesen auf der Alm oder bei jährlich stattfindendem Brauchtum des Kuhkalenders.

In Indien sogar als heiliges Tier verehrt, wird die Kuh auch im Alpenraum in ihrer besonderen Bedeutung für die Landwirtschaft in zahlreichen, regionalen Bräuchen zelebriert und geehrt. Im Mai/Juni, oftmals um Pfingsten herum, werden die Vieherden Glocken läutend für die Sommersaison beim Almauftrieb (Alpaufzug/Alpfahrt/Alpauffahrt) auf die Weiden in den Bergen gebracht. Wenn das Gras im September/Oktober vor dem Wintereinbruch aufhört zu wachsen, werden die Herden wieder ins Tal geleitet. Die Heimkehr der Tiere im Herbst wird als Almabtrieb (Bayern), Alpabfahrt (alemannisch), Alpabzug (Schweiz), Zueglete (Gstaad/Schweiz), Viehscheid (Allgäu) oder Kiekemma (Südtirol) bezeichnet. Kommt während der Almsaison kein Tier ums Leben, wird „aufgekranzt“. Das schönste und kräftigste Rind wird zur „Kranzkuh“ auserkoren und mit einer Krone aus Blumen dekoriert. Ein Hirte/eine Hirtin führt mit der Kranzkuh die Prozession an und bringt die Tiere und Almleut hinab ins Tal zurück zu den Bauern, wo traditionell in Tracht mit wunderbaren Bräuchen gefeiert wird. Beim Schellenanlegen werden zuvor die Weideglocken durch Zugschellen in der jeweils passenden Größe zum Tier ersetzt. Zum Brauchtum beim Allgäuer Viehscheid gehört neben dem Verteilen der Kühe auf dem Scheidplatz beispielsweise der „Scheidball“, auf dem im Festzelt getanzt wird. Zu den berühmten Schweizer Traditionen des Alpabzugs gehört der Chästeilet im Justistal. Der Bergkäse, den die Sennerinnen und Senner den Sommer über auf der Alpe hergestellt haben, wird dabei durch ein spezielles Losverfahren unter den Bauern aufgeteilt. Im Liechtensteiner Oberland werden die besten Milchkühe mit Alpabfahrtsherzen aus Holz (Häärzli), ausgezeichnet, die später an die Stallwand genagelt werden.

Für Kuhfeste ist Partydekoration im schwarzweiß gescheckten Fellmuster der „Schwarzbunten“ oder in braunweiß gefleckter Fellzeichnung des „Fleckvieh“ sehr beliebt und gut erhältlich. Für den oben gezeigten Geburtstag beim Viehscheid in Obermaiselstein ist Hand gefilztes „Allgäuer Braunvieh“ kombiniert mit „Bauernkaro“ (Vichykaro) in rotweiß, das an die Vorhänge einer gemütlichen Berghütte aus Holz erinnert. Mit das Schönste an einem Fest in den Bergen ist natürlich, dass je nach Ort und Jahreszeit Enzian, Edelweiß oder Silberdisteln den Glückwunschstrauß und die Blumendekoration zieren (Natürlich Kulturpflanzen! Nicht selbst pflücken: Naturschutz!).

Karierte Einladungskarten zum Selbstgestalten gibt es in verschiedenen Farben bei der Kartenmacherei. Die Hand gefilzte Kranzkuh mit Kalb ist ein „Allgäuliebesouvenir“. Wunderschöne Dekorationskühe sind bei den Holzspielwaren von Trauffer aus der Schweiz zu finden. Diese sind in Deutschland u.a. über Alpenweit erhältlich, wo es feinste und schönste Geschenkideen aus den Alpen gibt. Im Buchhandel gibt es unzählige tolle Kuhbücher. Personalisierte Geburtstags-T-Shirts gibts als Einzelstücke z.B. von Seekind®. Eine originelle Idee für Beschenkte höheren Alters ist eine Kuhaktie vom Chästeilet im Schweizer Wengen, deren Aktionär(in) stolze(r) Besitzer(in) eines 6-7 kg schweren Bergkäses wird. Auch Käseaktien, Kuhpatenschaften oder personalisierte Käselaibe sind schöne Überraschungen. Seit Mai 2022 können in der Trauffer Erlebniswelt mit Restaurants und Hotel unter anderem Tradition erlebt, „Holzkuh Schnitzkurse“ gebucht und Feste aller Anlässe gefeiert werden.

Kinder vergnügen sich zur Feier des Tages bei Brauchtum, Partyspielen (z.B. „Blinde Kuh“, „Steck der Kuh den Schwanz an“), Brettspielen (z.B. Kuhlotterie), Kartenspielen (z.B. Kuhhandel), Wettmelken (z.B. im Ravensburger Spieleland), Basteleien (z.B. Laubsägekühe bemalen, Kuhschellen gestalten, Pappmaché Kühe verzieren) oder einem selbst kreierten Kuh Quiz.

Als Überraschung für die Mitgebseltütchen bieten sich kleine Spielzeugkühe, Holzkuhrohlinge zum Bemalen, Miniatur Kuhschellen, Schokoladenkuh-Lollis, kleine Büchlein, alpine Souvenirs und Vieles mehr an.

Ähnliche Traditionen wie die Kuhbräuche gibt es in den Bergen auch für Schafe und Ziegen, so dass ein Kuhfest auch leicht in ein Ziegen- oder Schafsfest umgewandelt werden kann.

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