Korallen für die Weltmeere häkeln macht glücklich

von Seekind

Das Museum Frieder Burda initiierte für die Ausstellung „Margaret und Christine Wetheim. Wert und Wandel der Korallen“ die Entstehung eines gehäkelten Satellitenriffs in Baden-Baden. Die Anleitung für das Hyperbolisches Häkeln auf der Homepage des Museums liest sich spannend und weckte sofort meine Begeisterung, eine Koralle für das „Baden-Baden Satellite Reef“ zu häkeln. Nie zuvor hatte ich auf so interessante Weise Handarbeit mit Mathematik verbunden. Die Formen der Korallen werden in der Fachsprache als hyperbolische Geometrie bezeichnet. Wie ein Fächer vergrößert sich die Oberfläche der Koralle nach außen. So lässt sich ihre Nährstoffaufnahme steigern. Um eine hyperbolischen Struktur zu häkeln, werden in jeder Reihe regelmäßig Maschen zugenommen. Beispiele finden sich in der Häkelanleitung des Museums Frieder Burda.

Mehr als 4.000 Menschen nahmen Teil und sandten über 40.000 Korallen für die Installation des Baden-Baden Satellite Reefs ein. Nach einem Entwurf der Künstlerinnen Margaret und Christine Wertheim entstanden sechs Koralleninseln und einige Wandbilder. Mit der Ausstellung machen die beiden in Australien geborenen und in Kalifornien lebenden Schwestern auf das Sterben der Korallen durch die globale Erwärmung aufmerksam. Durch das Sterben der Nesseltiere bleichen die farbenfrohen Riffe aus. Den Katalog mit ausführlicher Information zur Ausstellung gibt es im Museum Frieder Burda.

Die Ausstellung vom 29. Januar bis 26. Juni 2022 ist zwar schon beendet, die Freude am Häkeln aber bleibt. Ebenso wie die Begeisterung für das mathematische Phänomen hyperbolischer Geometrie in der Natur. Geht auf Entdeckung und häkelt euch glücklich! Anregungen für noch mehr Wunderwerke und Kunstformen der Natur finden sich in den beeindruckenden Œuvres von Leopold und Rudolf Blaschka sowie Ernst Haeckel.

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