Rosa oder hellblau in freudiger Erwartung sein: Bräuche zur Geburt

von Seekind

Die Freude auf und über die Geburt eines Kindes wird in vielen Kulturen als Wunder gewürdigt und entsprechend seit Generationen mit Familientraditionen und Bräuchen gefeiert. In freudige Erwartung kommen, werdende Mutter/Eltern bleiben und ein Kind zur Welt bringen ist keinesfalls eine Selbstverständlichkeit. Sowohl das in guter Hoffnung Sein als auch ein Kind in Empfang nehmen Dürfen wird deshalb oft als geschenktes Glück empfunden und besonders zelebriert, ob in klassischem Hellblau/Rosé oder in neutraler Lieblingsfarbe.

In den USA wird die werdende Mutter von ihren Freundinnen bei einer „Baby Shower Party“ gefeiert. Sogar die Bekanntgabe des Geschlechts wird neuerdings mit einem Fest begangen (Gender Reveal Party). Hierzulande wird die Bekanntgabe der Schwangerschaft im Familien- und Freundeskreis vielleicht zwar überraschend und einzigartig gestaltet. Traditionell findet allerdings erst nach dem ersten Schrei eines Kindes mit dem Brauch des „Babypinkelns“ ein geselliges Fest statt, also erst nach der Geburt und dem ersten Lebenszeichen. Teils wird der gebackene Papa und das freudige Ereignis in reiner Männerrunde gefeiert, noch bevor Mutter und Kind aus der Klinik nach Hause kommen und sich umsorgen lassen. Adoptiveltern, die endlich ein lang ersehntes Kind in die Arme schließen können, teilen ihre große Freude ganz ähnlich mit einem Ankunftsfest.

Wunsch und Hoffnung, dass bis zur Geburt alles gut gehen möge, wird mit dem Aufhängen eines Haussegens oder dem Aufstellen eines Schutzengels verbunden.

Gewürzsträußchen, die zur Biedermeierzeit auch als Ersatz für Riechfläschchen verwendet wurden, sind ein Symbol für Gesundheit und Glück. Sie sind vom Lebensbaum abgeleitet, der traditionell zur Hochzeit eines Paares geschenkt wird – natürlich verbunden mit den besten Wünschen, dass die Eheleute nach der Vermählung vielen Kindern das Leben schenken mögen, auf dass die Krone des familiären Stammbaums weiter wachse. Nicht nur zur Taufe werden Gewürzsträußchen aus Salzburg oder vom Münchner Viktualienmarkt überreicht. Wohl duftend und dekorativ anzusehen, stehen sie für ein liebevolles vorbereitet Sein und das wichtige Ambiente des Wohlfühlens vor der Geburt.

Hat die kleine Erdenbürgerin oder der kleine Erdenbürger das Licht der Welt erblickt, sind beliebte Bräuche zur Geburt:

die frisch gebackene Mutter mit einem Blumenstrauß beglückwünschen und mit einer Kraftsuppe stärken.

dem Kind ein Armbändchen mit seinem Namen anlegen.

vor dem neuen zu Hause des Säuglings oder, in Miniatur, im frisch bezogenen Kinderzimmer einen Storch stellen.

das Aufhängen einer Wäscheleine mit Babykleidung.

für das Kind einen Baum im heimischen Garten pflanzen (Kinderbaum)

Springerle mit Motiv eines Wickelkindes oder eines Storches backen (Model: Änis Paradies).

ein Geburtsgeschenk mit Namen überreichen.

ein Geschenk mit den Geburtsdaten des Kindes übergeben.

ein erstes Püppchen, das Sternzeichen oder ein Lieblingstier mit Geburtsdaten schenken.

mit den Geburtsdaten und ersten Bildern eine individuelle Geburtsanzeige für das Kind gestalten.

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